Von den Niederlanden nach Schweden – Unser skandinavischer Sommer beginnt und wir erhalten erneut Besuch!
God dag 😊
Nach unserer ausgedehnten Tour durch England, Wales und Schottland sind wir seit dem 20. Mai wieder auf dem Festland Europas unterwegs. Wir hatten ursprünglich geplant je einige Tage in Belgien, Luxemburg und Holland zu verbringen. Schlussendlich sind wir aber direkt von Nordfrankreich in die Niederlande gefahren und sind gleich drei Wochen geblieben. Weiter ging es dann über Norddeutschland und Dänemark direkt nach Schweden. In Schweden haben wir dann Besuch von Mätthu’s Schwester Melissa erhalten! In diesem Beitrag berichten wir euch über unseren Weg nach Skandinavien und die Reisezeit zu Dritt.
Niederlande
Wir hatten vergessen, dass bald Auffahrt und Pfingsten vor der Türe stehen und die holländische Bevölkerung die ultimative «Camper-Nation» ist. Mit einiger Anstrengung (und einem tiefen Griff ins Portemonnaie) gelang es uns einen Stellplatz auf einem gemütlichen Campinglatz in der Nähe des Hoge Veluwe Nationalparks zu ergattern. Etwas irritierend empfanden wir die Notwendigkeit 20 Cent Euromünzen für das Warmwasser zum Abwaschen einsetzen zu müssen 😊. Der Campingplatz war umgeben von einem schönen Wald. Wir unternahmen regelmässige Spaziergänge in die schöne Umgebung. Auf einer grossen Wiese spielten wir Badminton und Frisbee und Mätthu absolvierte regelmässig seine Trainings. Nördlich von unserem Campingplatz gelegen lag die Stadt Appeldorn und südlich davon Arnhem. Wir konnten jeweils mit dem Bus hinfahren, um unsere Lebensmittel einzukaufen, was sehr praktisch war. Wir nutzten die Gelegenheit ebenfalls, um ein bisschen zu shoppen, ins Kino zu gehen und in Mätthu’s Fall die Haare schneiden zu lassen.
Burgers’ Zoo (Arnhem): Vom Campingplatzbetreiber wurde uns der Besuch in Arnhems’ Zoo wärmstens empfohlen. Dies haben wir uns nicht zweimal sagen lassen und sind hingefahren. Der Zoo ist gross und die Tiergehege sind sehr ansprechend gestaltet, v.a. das Mangrovengebäude. Besonders gefreut hat uns der Anblick der Otter, sowie der Seekühe. Mätthu boten sich viele spannende Fotosujets. Vor allem die Schmetterlinge haben es ihm angetan. Hier zeigen wir euch einige Eindrücke von unserem Tag im Zoo:









Hoge Veluwe Nationalpark: Der Hoge Veluwe Nationalpark ist eines der bekanntesten Naturgebiete der Niederlande. Typisch für De Hoge Veluwe ist eine wechselhafte Verteilung von Wald- und Heideflächen sowie Mooren. Besonders hervorzuheben sind ebenfalls die Dünen. Diese sind ein Überbleibsel des ehemaligen Meeresbodens. Die Landschaft ist sehr malerisch und abwechslungsreich. Der Nationalpark kann am besten per Fahrrad erkundet werden. Vom Nationalpark aus werden sogar gratis Velos zur Verfügung gestellt. Allgemein ist die niederländische Infrastruktur sehr gut auf Fahrradfahrende ausgerichtet. Fast überall gibt es gut ausgebaute Velowege. Wir haben mehrere ausgedehnte Ausflüge von unserem Campingplatz aus in den Naturpark unternommen. Leider haben wir weder die Mufflonherde noch die Wildschweine oder Rehe gesehen. Wir haben v.a. Libellen, Enten und Vögel beobachten können. Hier zeigen wir euch die Fotos unserer Ausflüge:











Bewerbungen: Wir wurden uns je länger je mehr bewusst, dass nun bereits mehr als die Hälfte unserer Reisezeit verstrichen war. Automatisch begannen wir uns vermehrt Gedanken zu machen, wie es nach unserer Rückkehr in die Schweiz für uns weitergehen soll. Einen grossen Teil unserer Zeit in Holland haben wir deshalb der Erarbeitung unserer Bewerbungsunterlagen gewidmet. Eva hat in Arnhem noch ein neues Bewerbungsfoto machen lassen. Seit anfangs Juni sind wir nun aktiv auf Stellensuche.
Schweden
Wir sind von Holland aus bis nach Norddeutschland (Puttgarden) gefahren und nach einer Übernachtung von dort aus mit der Fähre nach Dänemark übergesetzt. Gleichentags sind wir dann bis nach Südschweden weitergefahren. In der Region Linköping haben wir auf einem schönen Campingplatz am See übernachtet.
Snibbens (Höga Kusten): Über mehrere Tage hinweg sind wir danach nordwärts gefahren. Wir haben eine gemütliche Woche auf dem Campingplatz Snibbens verbracht. Dieser liegt in der Region der sog. «Höga Kusten». Unser Stellplatz war direkt am See gelegen. Mätthu hat den See vor unserer Türe regelmässig fürs Fischen genutzt. Mehrfach hätte es fast funktioniert, doch es entkamen ihm schlussendlich leider alle Fische wieder.
Mit grosser Freude haben wir festgestellt, dass beim Campingplatz Kanus gemietet werden können. Wir haben dieses Angebot genutzt und haben bei teils starkem Gegenwind den See einmal im Kanu umrundet. Es hat uns Spass gemacht 😉. Brenzlig wurde es kurz, als eine Möwe einen Angriffsflug auf uns gestartet hat. Aber wir hätten uns schlimmstenfalls mit dem Paddel verteidigen können… Am Abend desselben Tages hat Mätthu noch ein Ruderboot gemietet, um vom See aus zu fischen.





Von der Campingplatzbetreiberin hatten wir den Tipp erhalten, dass man in der Nähe auf einer kleinen Insel eine gute Chance hat Elche zu sehen. Wir sind auf die Fahrräder gestiegen und haben eine Velotour dorthin unternommen. Die Velostrecke führte über eine Autoschnellstrasse, durch abgelegene Wohn- und Industriequartiere, durch den Wald und schliesslich einigen abgelegenen Küstendörfern bis zu einer kleinen Fähre. Mit dieser setzten wir auf die Insel über. Ca. 50m vom Steg entfernt sprang ein Reh direkt vor unsere Fahrräder. Wir werteten dies als gutes Zeichen für weitere Tiersichtungen. Obwohl wir lange und geduldig Ausschau hielten, konnten wir von den Elchen leider nur Fusspuren finden. Überraschend konnten wir aber Mitten am Tag einen Dachs sehen, wie er durch den Wald rannte. Mätthu hat versucht ein Foto zu erwischen, doch leider war der Dachs zu schnell unterwegs für ein gutes Foto. Auf dem Rückweg wurden wir von einem vorbeiziehenden Regenschauer erwischt und einmal gründlich durchgenässt. Es war aber ein sehr warmer Tag, weshalb wir bald wieder trockneten.





An einem schönen Sommerabend haben wir auf dem Hausberg von Snibbens gemütlich «gebrätelt». Die Aussicht auf die umliegenden Wälder und Seen war sehr schön und die Stimmung gemütlich. Mätthu konnte sich zudem beim «Holzen» ausleben 😉 (siehe Fotos). Ebenfalls haben wir eine nette holländische Familie kennen gelernt und uns über die jeweiligen Reiseerlebnisse ausgetauscht. Von den Kindern der Familie bekamen wir noch Marshmallows geschenkt.





Reisezeit zu Dritt – Tiveden Nationalpark:
Seit vielen Monaten haben wir uns auf die Aussicht gefreut zusammen mit Brigitte und Melissa (Mätthu’s Mami und Schwester), sowie den beiden Familienhunden Schweden zu bereisen. Leider ging es der ältesten Hündin, Dhaana kurz vor der Abreise sehr schlecht und sie verstarb kurze Zeit darauf. Aus diesem Grund konnte Brigitte die Reise nicht antreten, was wir allerseits sehr bedauerten. Melissa jedoch absolvierte im Rahmen ihrer Weiterbildung bei Plano Alto wie geplant ihr Seekajak-Modul in der Region Aland und wir waren danach zu Dritt unterwegs.
Zu Dritt sind wir in die Region des Nationalparks Tiveden gefahren. Wir hatten dort einen 1A Stellplatz mit schöner Sicht auf den See. Da die Bedingungen meist sonnig und sehr warm (30°C und mehr) waren, hatten wir ein richtiges Sommer-Camping-Erlebnis 😉. Wir spielten Frisbee und eine Partie Kupp. Ebenfalls nutzten wir das schöne und sehr warme Sommerwetter, um erstmals auf unserem eigenen Holzkohlegrill zu grillieren. Die Marshmallows zum Dessert durften selbstverständlich nicht fehlen 😉.



Auch bei diesem Campingplatz hatten wir die Möglichkeit Kanus zu mieten. Melissa hat in im Rahmen ihrer Outdoor-Guide-Weiterbildung nicht nur Kajak- sondern auch Kanufahren gelernt. Mätthu und ich haben somit viele hilfreiche Informationen und Tipps von Melissa erhalten. Diese können wir sehr gut gebrauchen, da wir Ende August in Schweden während einer Woche mit einem befreundeten Paar mit dem Kanu unterwegs sein werden.
Ebenso wie Mätthu ist auch Melissa eine begeisterte Fischerin. Oftmals waren Melissa und Mätthu am Abend mit ihren Angelruten auf dem Steg anzutreffen. Um ihre Chancen zu erhöhen, mieteten sie an einem Abend ein kleines Ruderboot und fischten direkt bei verschiedenen vielversprechenden Stellen. Doch auch dieser See brachte uns in Bezug auf den Fischfang leider kein Glück.
Ein Erlebnis waren ebenfalls die Feierlichkeiten rund um «Midsommar». In Skandinavien wird die Sommerwende gefeiert. So konnten wir die traditionellen Sing- und Tanzsspiele rund um den geschmückten Baumstamm (sog. Mitsommerstange) mitverfolgen. Am Abend
Natürlich durfte eine Wanderung im Tiveden Nationalpark nicht fehlen. Tiveden ist ein felsiges, verblocktes und teilweise von Urwald bewachsenes Gebiet. Im Nationalpark befinden sich neben dem Fels Trollkyrka auch mehrere Wildmarksseen. Wir haben eine Route gefunden, welche es uns erlaubte direkt vom Campingplatz zum Nationalpark zu wandern. Diese führte uns durch schöne Waldabschnitte. Wir waren sehr froh um die schattenspendenden Bäume, denn es war sehr sonnig und heiss. Die Landschaft im Nationalpark war sehr beeindruckend und gefiel uns allen sehr gut.




Mätthu war danach leider einige Tage lang krank und wir haben uns deshalb dazu entschieden nicht wie geplant weiterzufahren, sondern zu bleiben und einige ruhige Tage einzulegen.
Reisezeit zu Dritt :Liebe Melissa 😊 Wir haben die gemeinsame Zeit mit dir genossen. Vielen herzlichen Dank für deinen Besuch und für die wertvollen Kanu-Tipps!
Autounfall: Leider hatten wir einen kleineren Autounfall. Am Tag vor Midsommar wollten wir auf dem Parkplatz eines grossen Einkaufszentrums parkieren, um wie die vielen anderen Menschen vor dem Midsommar-Wochenende noch Lebensmittel einzukaufen. Da ist leider jemand beim unachtsamen Rückwärtsfahren in unseren Camper Van reingefahren und hat uns mit der Anhängerkupplung seitlich einen Blechschaden hinterlassen. Die Person hat aber dann sehr kooperativ mit uns das Unfallprotokoll ausgefüllt und wir haben nebst dem unschön anzusehenden Blechschaden keine weiteren Probleme am Camper Van festgestellt. Ärgerlich war es trotzdem!
Ausblick: Seit anfangs Juli sind wir nun in Norwegen unterwegs. Wir haben zuerst die Region Dovrefjell besucht, um hier nach den wild lebenden Moschusochsen zu suchen. Im nächsten Blog werden wir zudem berichten, wie wir gemeinsam mit Isabelle und Hene (Eva’s Mami und deren Partner) den Rondane Nationalpark und den Jotunheimen Nationalpark erkundeten. Im Moment geht es Richtung Norden, denn wir haben es uns zum Ziel gesetzt Ende Juli in den Lofoten zu sein.
Wir wünschen euch allen eine schöne und entspannte Sommerzeit!
Herzliche Grüsse aus Norwegen,
Mätthu & Eva