LOFOTEN – Das landschaftliche Highlight unserer Reise durch Skandinavien
Die Lofoten bei Sonnenuntergang.
Hei! 😊
Ende Juli kamen wir in den Lofoten (Norwegen) und damit auch am nördlichsten Punkt unserer Reiseroute an. Wir waren sehr gespannt auf diesen Reiseabschnitt und haben uns auf die fordernden Wanderungen und die beeindruckende Naturkulisse gefreut. Wir wurden nicht enttäuscht! Wir konnten unsere Ausdauer und Fitness testen, Mätthu kam fotografisch auf seine Rechnung und wir erlebten die Inselkette in ihren unterschiedlichen Facetten.
Am Ankunftstag herrschten regnerische und neblige Bedingungen. Die Strassenverhältnisse waren anspruchsvoll, die Strassen wurden immer enger. Wir tauchten ein in die mythische Umgebung, konnten jedoch von den steil aus dem Meer ragenden Berge noch nicht viel erahnen.
Auf unserer ersten Wanderung genossen wir jedoch wunderschönes Wetter. Der Weg führte uns über einen anspruchsvollen, unebenen und v.a. sehr nassen Weg zur Munkebu-Hütte. Teilweise mussten wir lange und steile Felsplatten überwinden und merkten sehr schnell, wofür wir nun das ganze Jahr trainiert hatten. Die Wanderung erwies sich als abwechslungsreich und spannend. Von der Munkebu-Hütte aus führte ein schmaler, sehr steiler und matschiger Pfad auf den Gipfel (Munken). Nachdem wir uns ca. eine Stunde abgemüht hatten, wurden wir auf dem Gipfel mit einem wunderschönen 360° Panorama belohnt. Mätthu musste aufgrund Abnutzungserscheinungen diverse Ausrüstungsgegenstände ersetzen und mutierte zum Outdoor-Model 😉 (neue Wanderhose, neue Wanderschuhe, neues Shirt und neue Trinkflasche).










Nördlich des Polarkreises bleibt es im Sommer sehr lange hell. Das bedeutet aber auch, dass sich der Sonnenuntergang zeitlich in den späten Abend verschiebt. Wir haben dies genutzt und sind am Abend wandern gegangen. Und zwar haben wir eine der populärsten Wanderungen der Lofoten absolviert, den Anstieg auf den Reinebringen Aussichtspunkt. Die Wanderung ist kurz, aber heftig: Auf eine Distanz von einem Kilometer gilt es 448 Höhenmeter und 1'978 Stufentritte zu überwinden. Leider haben wir in unserer gut gemeinten Vorbereitung kurz vorher beide etwas viel Spaghetti gegessen, was nicht unbedingt förderlich war. Der Aufstieg war schweisstreibend, wir absolvierten die Strecke jedoch in einer guten Zeit (40 Minuten). Der Aussichtspunkt war genial gelegen und Mätthu gelangen sehr ausdrucksstarke Panoramafotos.
Aussicht auf Reine und die umliegenden Berge.
Zwischendurch hatten wir ein paar windige, regnerische und sehr verhangene Tage. Aus diesem Grund haben wir Sightseeing gemacht und die Fischerdörfer Reine und Hamnoy besucht. Dabei wurden wir mit dem berühmt berüchtigten Stockfisch konfrontiert (sowohl visuell als auch olfaktorisch). Wir haben in einem lokalen Seafood Restaurant einen sehr leckeren Fischburger (kein Stockfisch!) gefolgt von Kanelbullar (eine Art Zimtschnecke) verspiesen und uns danach auf die Suche nach guten Fotosujets gemacht. Leider waren die Bedingungen nicht ideal für die Fotos, welche Mätthu machen wollte.





Auf eine Wanderung haben wir uns besonders gefreut. Wir haben uns an einem schönen Abend aufgemacht, um den Ryten zu erklimmen. Von dort aus hat man sehr gute Aussichten auf einen der schönsten und bekanntesten Strände der Lofoten, die Kvalvika Beach. Wie fast immer beim Wandern in den Lofoten war auch diese Wanderung eine eher kurze, aber steile und anstrengende Angelegenheit. Für die schönen Aussichten hat es sich aber definitiv gelohnt und wir haben die schöne Abendstimmung genossen. Mätthu sind einige schöne Fotos gelungen. Auch diese Wanderung ist in der Hauptsaison stark frequentiert. Wir haben viele Personen mit Zelten gesehen, die entweder am Strand oder in der näheren Umgebung übernachtet haben. Hier ein paar Eindrücke (klicken für Vollbild):
An einem weiteren Sightseeing-Tag haben wir das kleine Fischerdorf Nusfjord erkundet. Etwas überrascht hat uns, dass wir für den Besuch des kleinen Dorfes Eintritt bezahlen mussten. Wir konnten uns dort eine kleine Kunstausstellung und ein Fischereimuseum (Herstellung des bekannten Stockfisches) anschauen und den kleinen Hafen besichtigen. Ein Kanelbullar zum Zvieri durfte auch nicht fehlen. Da das Wetter spannende Bilder ermöglichte, sind wir danach erneut nach Hamnoy gefahren und Mätthu hatte nochmals die Gelegenheit Bilder von den rekognoszierten Sujets zu machen.






Unsere letzte Wanderung in den Lofoten führte uns auf den Mannen, von wo aus wir eine schöne 360° Panoramaaussicht bestaunen konnten. Besonders gefallen hat uns der Blick über den Haukland Strand. Wir hatten grosses Glück und konnten zwei Adler aus nächster Nähe im Flug beobachten. Leider war Mätthu mit der Kamera immer zu spät bereit, weshalb wir euch nun leider kein Bild zeigen können. Der Wanderweg war sehr matschig und ausgetreten, was uns nicht Spass bereitete. Ständig kamen wir ins Rutschen. Dass die Wanderung dabei an einem steilen Grat entlang führte, sorgte daher für spannende technische Abschnitte. Am Nachmittag fuhren wir dann noch an den Uttakleiv Strand ganz in der Nähe.





An einem weiteren regnerischen Tag haben wir einen Ausflug zur «Glashytta» gemacht. Dies ist eine Glasbläserei. Man kann dem Künstler bei seiner Arbeit zuschauen, was wir sehr spannend fanden. Aufgrund der heissen Öfen ist das Gebäude sehr warm, was an diesem Tag definitiv ein Pluspunkt war. Auf der Autofahrt erspähten wir noch zwei Elche, die ersten, welche wir seit unserer Ankunft in Schweden zu Gesicht bekommen haben. Leider konnten wir nicht anhalten und Fotos machen.




Besonders der Campingplatz in Flakstad hat es uns sehr angetan. Dort verweilten wir sehr lange. Der Campingplatz lag direkt an einem der bekannten Surfstrände der Lofoten. Die Bucht bietet gute Bedingungen für Anfänger. Vom Campingplatz aus wurden täglich Anfängerlektionen angeboten. Wir beobachteten einige Tage ungläubig, wie sich viele Personen bei kühlen und regnerischen Bedingungen in einen Neoprenanzug zwängten und Surflektionen in den Lofoten in Anspruch nahmen. Wir entschieden uns rein aus Jux auch an einer Lektion teilzunehmen. Wir haben beide keine (Wellen-) Surferfahrung. Nach einigen Informationen zum Surfspot und dem Anziehen der Neoprenausrüstung ging es an den Strand wo wir den Bewegungsablauf im Trockenen übten. Danach ging es ab in die Wellen. Dass Surfen ein Ganzkörpertraining ist und ein hohes Mass an Fitness voraussetzt wurde uns nach kurzer Zeit bewusst. Nach gerade einer halben von den insgesamt eineinhalb Stunden im Wasser fühlten wir uns beim Hochhieven auf die Surfbretter wie zwei Walrosse und waren ausser Puste. Eva hatte vorgängig die Befürchtung, dass ihr im Meerwasser viel zu kalt sein würde. Doch durch die körperliche Anstrengung generierten wir in den Neoprenanzügen viel Wärme. Plötzlich war der aufkommende Wind und etwas Regen eine willkommene Abkühlung. Ganz nach dem Motto «Mit Ovo chaschs nid besser - aber länger» hielten wir durch. Es gelang uns beiden ein paar Mal auf dem Surfbrett aufzustehen und einige Meter zu surfen. Uns hat diese Aktivität Spass gemacht. Am nächsten Tag fühlten wir uns, als seien wir von einem Bus angefahren worden. Es dauerte ganze 5 Tage bis uns nicht mehr alles weh tat. Mätthu hat sich leider die Schulter angeschlagen und kämpft noch heute damit. Wir haben dann auf eigene Faust ein weiteres Mal die Surfausrüstung gemietet und nochmals versucht das Erlernte umzusetzen. Wir konnten bereits einige Fortschritte feststellen. Da wir beim Beurteilen der Wellen an Erfahrung gewannen, powerten wir uns auch nicht mehr so schnell aus. Und der darauffolgende Muskelkater war viel moderater.




Nebst den spannenden Surferlebnissen bot der Strand aber auch fotografisch so einiges. Gelber und schwarzer Sand formten spannende und mit jeder Flut sich verändernde Formen und Figuren. Ein imposanter Berg der am Ende des Strandes direkt aus dem Meer ragt, komplettierte die schöne Szenerie. Zudem durften wir an diesem Strand einige der schönsten Sonnenuntergänge unserer ganzen Reise geniessen. So ist es nicht erstaunlich, dass Mätthu immer wieder mit der Kamera dem Strand entlang ging und Fotos machte. Hier eine Auswahl davon (klicken für Vollbild):
Zum Abschluss unserer Reise durch die Lofoten haben wir das Wikingermuseum besucht. Nebst einem rekonstruierten Langhaus gibt es eine archäologische Ausstellung und nachgebaute Schiffe zu bestaunen. Weiter kann man sich im Bogenschiessen und Axtwerfen versuchen, sowie eine kurze Fahrt mit einem nachgebauten Wikingerschiff machen. Besonders das nachgebaute Langhaus hat uns sehr beeindruckt und Mätthu hatte grosse Freude am Bogenschiessen. Leider hatten wir etwas wenig Zeit für den Besuch eingerechnet und es reichte zeitlich nicht mehr für die Fahrt mit dem Wikingerschiff.






Wir werden die Zeit in den Lofoten in guter Erinnerung behalten. Es hat uns sehr gut gefallen in dieser beeindruckenden Landschaft und wir schmieden bereits Pläne für einen weiteren Besuch dieser schönen Region.
Ausblick: Von den Lofoten aus sind wir innerhalb einer knappen Woche nach Mittelschweden gefahren. Wir haben uns in Hällefors mit Karin und Steffu für eine 8-tägige Kanutour (27.08. – 03.09.2022) verabredet. Wir freuen uns darauf euch bald in einem weiteren Blogbeitrag von diesem Outdoor-Abenteuer zu berichten. Aktuell befinden wir uns in Südfrankreich, wo wir unser Reisejahr ausklingen lassen. Ende September kehren wir dann in die Schweiz zurück. Wir freuen uns auf euch alle! 😊
News zur Jobsuche: Auch betreffend Jobs gibt es in der Zwischenzeit Neuigkeiten. Eva wird ab Oktober zwei Vertretungen bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber übernehme (Okt. – Dez. Admin-Stelle; Jan. – Aug. Bereichsleitung Team Sozialhilfe). Mätthu ist weiterhin auf der Suche und hat die nächsten Bewerbungsgespräche bereits vor sich 😊.
Herzliche Grüsse aus Frankreich,
Mätthu & Eva