Die schottischen Highlands – Szenische NC 500 & der beeindruckende Cairngorms Nationalpark
Hello everyone 😊
Nach einer Blogging-Pause melden wir uns mit einem Beitrag zu unserem letzten Reiseabschnitt in Schottland. Wir haben uns dazu entschieden zwei für uns neue Regionen zu erkunden: die NC 500 (West- und Nordküste der Highlands), sowie der bekannte Cairngorms Nationalpark.
Die North Coast 500 (NC 500)-Route
Die North Coast 500 ist eine (touristische) Auto-Route durch die spärlich besiedelten, malerischen Highlands von Schottland. Die offizielle Route beginnt und endet in Inverness. Wir haben uns jedoch nicht an die «offizielle Route» gehalten und sind stattdessen von Portree aus der West- und dann der Nordküste bis nach John o’ Groats gefolgt und sind danach nach Fort William gefahren.
Inverewe Gardens: Unser erstes Ziel nach der Isle of Skye führte uns zu den «Inverewe Gardens». Die Gartenanlage gilt als einer der nördlichst gelegenen botanischen Gärten der Welt. Durch seine klimatisch begünstigte Lage an der Nordwestküste Schottlands direkt am warmen Golfstrom, kann er mit einer für diesen Breitengrad völlig untypischen und vielfältigen Bepflanzung aufwarten. Wir haben diesen Garten bereits im Jahr 2016 auf unserer Schottlandreise besucht und dieser Ort hat uns damals so gut gefallen, dass wir uns einen weiteren Besuch nicht entgehen lassen wollten. Hier zeigen wir euch einige Eindrücke des sehr sehenswerten Gartens:









Von Ullapool nach Achmelvich Beach: Das Osterwochenende haben wir gemütlich, aber ereignislos auf einem Campingplatz etwas ausserhalb von Ullapool verbracht. Highlight war unser Einkauf im Tesco am Ostersonntag, wo Mätthu Bekanntschaft mit einer Katze gemacht hat.
Auf unserer Weiterreise haben wir zuerst einen kurzen Spaziergang im Knockan Crag Nationalpark gemacht und sind dann auf einer sehr abenteuerlichen und immer schmaler werdenden «single track road» zum Stoer Leuchtturm gefahren. Von dort aus sind wir der Küste entlang zu einem Aussichtspunkt gewandert und Mätthu hat den etwa 60m hohen Brandungspfeiler «Old Man of Stoer» fotografiert. Ganz nach schottischer Manier hat es immer wieder kurz geregnet. Am selben Abend haben wir dann an der malerischen Achmelvich Beach übernachtet.
Kylesku Bridge: Auf der Weiterfahrt haben wir uns die markante «Kylesku-Brücke» angeschaut. Die Verhältnisse waren sehr windig. Aufgrund einer unüberlegten Planung waren wir sehr schnell an unserem Tagesziel (dem nächsten Campingplatz) angelangt. Den Nachmittag haben wir deshalb damit verbracht von unserem Camper Van aus eine Seerobbe in der Bucht beim Schwimmen zu beobachten.
Von Sango Sands nach Kyle of Tongue: Am Tag darauf sind wir einen besonders schönen Abschnitt der NC 500 gefahren und haben mehrere Stopps eingelegt. Die Sango Bay ist eine der bekanntesten Strände der NC 500. Wenn man sich das Foto anschaut, ist auch sofort klar wieso. Es ist einfach eine wunderschöne Aussicht. Das Wasser ist türkisblau, der Strand ganz hell. Wären nicht die kühlen Temperaturen, so könnte man direkt meinen, man sei in der Karibik und nicht in Nordschottland.
Weiter haben wir uns ein bekanntes Höhlensystem angeschaut. Smoo Cave ist eine Meeres- und Süsswasserhöhle, welche aus Kalkstein besteht. Ausgrabungen zeigen, dass die Höhle bereits vor mehr als 6000 Jahren von Jägern benutzt wurde.


Den Tiefpunkt dieses ansonst so schönen Tages erlebten wir, als wir bei der berühmte Schoko-Manufaktur «Cocoa Mountain» vorfuhren und diese ausgerechnet an diesem Tag aufgrund einer internen Weiterbildung geschlossen war. Um diese Enttäuschung zu verkraften, haben wir einen Spaziergang entlang der Balnakeil Beach unternommen. Mätthu hat die von uns entdeckten spannenden Sandmuster fotografisch umgesetzt. Und wir haben noch wilde Kaninchen gesehen. Wir hatten grosse Freude daran, für die einheimischen Bauern stellen diese jedoch ein massives Problem dar.
Puffin Cove: Auf der nächsten Etappe machten wir Halt beim Vogelbeobachtungsgebiet «Puffin Cove» (übersetzt: Papageientaucher-Bucht») in der Nähe von Thurso. Es handelt sich um die grösste Papageientaucher-Kolonie auf dem gesamten Festland Grossbritanniens. Im Jahr 2019 wurden über 3'500 Brutpaare gezählt. Wir wollten schon immer mal unbedingt Papageientaucher in der freien Natur beobachten können. Als wir also von diesem «Geheimtipp» erfahren haben, entschlossen wir uns hinzufahren und uns umzuschauen. Leider wissen in der Zwischenzeit viele Leute Bescheid und gemäss den Einheimischen kommen mittlerweile sehr viele Touristen an diesen Ort. Die Brutsaison der Papageientaucher beginnt im Mai (und endet im August). Wir waren Ende April dort und daher noch etwas vor der eigentlichen Brutsaison. Wir hatten Glück! Nach geduldigem Warten und Beobachten konnten wir schliesslich aus der Ferne mit unserem Feldstecher 3 Papageientaucher erspähen (Spoiler: Im nächsten Beitrag berichten wir von einem weiteren äusserst spektakulären Vogelgebiet, wo wir noch bessere Sichtungen von Papageientauchern hatten). Nebst den niedlichen Papageientaucher sahen wir viele andere Vogelarten.




Natürlich haben wir auch in der Ortschaft John o’Groats Halt gemacht. Auf das «obligatorische» Foto vor dem Ortsschild haben wir jedoch verzichtet 😉. John O’Groats wird häufig als nordöstlichster Punkt der britischen Hautpinsel angegeben. Eigentlich ist es das weiter westlich liegende Dunnets Head, wo sich auch der gleichnamige Leuchtturm befindet. Von John O’Groats sieht man direkt auf die Orkney-Inselkette. Zwischen Mai und September 2022 gibt es täglich touristische Fähren. Leider waren wir ein paar Tage zu früh dort und konnten die Inseln deshalb nicht besuchen.
Direkt östlich von John o’Groats liegt die Landspitze Duncansby Head, die wegen ihrer spektakulären Felsnadeln, den sog. Duncansby Stacks, und als Nistplatz vieler seltener Seevögel bekannt ist. Dorthin haben wir einen ausgedehnten Spaziergang unternommen. Wenn auch die Bedingungen für Fotografie nicht ideal und sehr dunstig waren, wurden wir doch mit folgender Aussicht belohnt:
Fort William: Nach unserer Zeit auf der NC 500 benötigten wir eine Pause und stationierten uns für eine Woche in Fort William. Dieser Ort ist vor allem als Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Ben Nevis bekannt. Der Ben Nevis ist der höchste Berg Schottlands (1’345 m.ü.M.). Wir hatten aber noch einen anderen, wichtigeren Grund. Evas Studienkollegin, Muriel und ihr Partner Luzi waren im April ebenfalls in Schottland unterwegs. Sie haben die Langstreckenwanderung «West Highland Way» in 8 Tagen absolviert. Wir haben uns in Fort William mit ihnen verabredet und uns dort auf ein gemütliches Abendessen im Restaurant getroffen. Am nächsten Tag sind wir zu viert auf den Ben Nevis gewandert. Trotz der 8-tägigen Wanderung waren Mü & Luzi “fit wie ein Turnschuh” und wir mussten uns bemühen mitzuhalten 😉. Oben angekommen wurden wir mit einer beeindruckenden 360° Aussicht auf die umliegenden Hügelzüge und Lochs belohnt. Es war schön mit euch Zeit zu verbringen, Muriel & Luzi!
Gipfelfoto auf dem Ben Nevis.
Weiter haben wir in Fort William hat ein kleines Kino entdeckt und haben uns Tickets für «Fantastic Beasts 3» gekauft.
Am 30. April haben wir zusammen auf unsere Reise-Halbzeit angestossen. Wir freuen uns auf die zweite Hälfte unseres Reisejahres! 😊
Cairngorms Nationalpark
Der Cairngorms Nationalpark ist der grösste Nationalpark Grossbritanniens. Die Landschaft ist geprägt von heidebewachsenen Bergen, tiefblauen Bergseen, Hochmooren und dichten Wäldern. Hier wächst der einzige endemische Nadelbaum Grossbritanniens, die sog. «Scots Pine» (Waldkiefer). Wir verbringen beide gerne Zeit im Wald und haben für unseren Aufenthalt in den Cairngorms einen schönen Campingplatz am Loch Morlich gefunden. Unser Platz war Mitten in den Bäumen und nur einige Gehminuten vom Loch entfernt situiert. Als «Loch» werden in Schottland stehende Gewässer und manche schmale Meeresbuchten bezeichnet.
Campingplatz mitten im Wald.
Die schöne Umgebung des Loch Morlichs haben wir rege erkundet. Wir haben diverse Spaziergänge unternommen und mal sogar eine Joggingrunde absolviert 😉. Oft haben wir auch trotz Wind und Regen das Ufer aufgesucht, da wir nur dort unser Internet nutzen konnten. Viele Personen machten Gebrauch vom schönen See und waren mit ihren Stand Up Paddles unterwegs.
Im Cairngorms Nationalpark gibt es sehr viele Wandermöglichkeiten. Wir haben vom Campingplatz aus eine Rundwanderung zum Meall a’Bhuachaille (Hauptgipfel) und den daran anschliessenden drei Hügelzügen gemacht. Die Wanderung war sehr abwechslungsreich: Heidelandschaft, Wald, vorbei an einem Loch und ein kurzer, aber strenger Anstieg zum Hauptgipfel. Von Weitem haben wir noch ein Reh zu sehen bekommen.





Nach monatelanger Pause und Vernachlässigung haben endlich unsere Fahrräder wieder in Gebrauch genommen. Vom Loch Morlich aus sind wir zum Loch an Eilean geradelt.
Leider hat sich Mätthu ausnahmsweise beim Kartenlesen geirrt und wir überwanden schwitzend und genervt diverse happige Steigungen, bevor wir bemerkten, dass wir uns auf der falschen Route befanden. Zurück auf dem eigentlichen Weg stellten wir fest, dass die Route mehrheitlich geradeaus oder gar abwärts führt. Auf der Weiterfahrt entdeckten wir einen idyllischen Platz am Bach. Wir haben uns diesen als künftigen «Brätliplatz» eingetragen. Weiter hatten wir Freude an den diversen grossen Ameisenhaufen. Beim Loch an Eilean angekommen, bestaunten wir die Burgruine.





Ausblick: Nach unserem mehrwöchigen Reiseabschnitt durch Schottland ging es für uns wieder zurück nach England, wo wir zuerst im Norden und danach noch um Oxford und London einige Ausflüge unternommen haben. Davon werden wir euch im nächsten Blogbeitrag berichten.
Wir wünschen euch allen entspannte Pfingsten!
Herzliche Grüsse aus den Niederlanden,
Mätthu & Eva